Schalldämmung
Schalldämmung
Der Begriff Schalldämmung ist nicht mit dem der Schalldämpfung zu verwechseln, unter welchem die Verhinderung der Schallausbreitung innerhalb eines Raumes durch Absorption von Luftschall verstanden wird. Näheres dazu lässt sich im Artikel zum Thema Schallabsorption nachlesen.
Schalldämmung hingegen bezeichnet die Behinderung der Ausbreitung des Schalls in andere Bereiche (meist benachbarte Räume). Dies wird vor allem durch schallharte Wände erreicht, welche den Schall reflektieren. Ausschlaggebend für die Schallhärte sind die flächenbezogene Masse der Wand und die Nichtvorhandensein von Wärmebrücken. Eine Möglichkeit ist somit der Einsatz besonders schwerer und dichter Materialien wie Beton oder Kalksandstein. Eine andere ist die Konstruktion nach dem Prinzip der Mehrschaligkeit und Entkopplung, durch welche trotz geringerer Masse und bei gleicher Dicke höhere Dämmwerte erreicht werden können. Durch bestimmte Abstände zwischen den Schalen wird die Entkopplung gewährleistet. Dies ist gleichbedeutend mit der Vermeidung der Übertragung von Körperschall zwischen den Schalen. Durch die Füllung der Hohlräume mit Materialien, die eine absorbierende Wirkung haben (z.B. Mineralwolle), wird die Dämmung zusätzlich verbessert, da auch dadurch der Pegel des im Nachbarraum ankommenden Schalls gesenkt wird. Diese elastische Zwischenschicht sollte nicht durch eine starre Verbindung zwischen den Schalen unterbrochen sein, da eine solche als Schallbrücke für die Übertragung von Körperschall dienen kann. Eine weitere Taktik, um die Schalldämmung zu verbessern, ist konstruktive bauliche Trennung. Beispiele für diese sind Gebäudetrennfugen zwischen Reihenhäusern und schwimmender Estrich. Letzterer zeichnet sich durch horizontale sowie vertikale Beweglichkeit auf einer Dämmschicht aus. Dass dieser Estrich keinen direkten Kontakt zu anderen Bauteilen hat, sorgt nicht nur für Trittschall- sondern auch für Wärmedämmung.
Eine Randnotiz: Die Übertragung von Körperschall erfolgt nicht nur durch auftreffenden Luftschall, sondern auch vibrierende Geräte wie eine Waschmaschine. Daher sollten diese, z.B. durch Schallschutzmatten, vom Boden entkoppelt werden.
Moderne Luftschalldämmungen erreichen Dämmwerte von etwa 60 dB. Der Dämmwert ist das 10-fache logarithmische Verhältnis der auf das Bauteil auftreffenden zur abgegebenen Schalleistung. Eine Verbesserung der Schalldämmung um 10 dB ist also gleichbedeutend mit einer Halbierung der abgegebenen Schallleistung.
Es gibt mehrere innovative Methoden zur Verbesserung der Schalldämmung, an denen aktuell geforscht wird. Von Metamaterialien verspricht man sich, dass sie Schall bestimmter Frequenz blockieren oder aber vollständig passieren lassen können. Als Metamaterialen bezeichnet man künstlich hergestellte Strukturen, die andere Durchlässigkeiten für Schallwellen oder auch elektrische und magnetische Felder aufweisen als natürliche Materialien. Eine weitere Methode ist die Anwendung elektronischer Systeme, die einen Gegenschall erzeugen können, dessen Wellen so phasenversetzt sind, dass es zu destruktiver Interferenz mit den auftreffenden Schallwellen kommt. Diese eignet sich besonders für die Dämmung tiefer Frequenzen.