Der Holzrahmenbau
Der Holzrahmenbau
Die Holzrahmenbauweise ist eine weit verbreitete Bauweise im Holzbau, die sich durch ihre Effizienz, Nachhaltigkeit und Flexibilität auszeichnet. Sie basiert auf einem tragenden Gerüst aus senkrechten und waagrechten Konstruktionshölzern, die eine stabile, aber dennoch leichte Konstruktion ermöglichen. Zwischen diesen Holzständern werden Dämmmaterialien eingefügt, wodurch die Bauweise besonders energieeffizient ist.
Ein wesentliches Merkmal der Holzrahmenbauweise ist ihr modularer Aufbau. Die Wände bestehen aus einem Holzrahmen der mit Plattenwerkstoffen, zur Aussteifung, beplankt wird. Diese Konstruktion sorgt für eine hohe Stabilität und ermöglicht eine schnelle Montage. Durch die Verwendung von standardisierten Elementen kann die Bauzeit erheblich verkürzt werden, was sowohl Kosten spart als auch die Umweltbelastung reduziert.
Ein großer Vorteil dieser Bauweise ist ihre Nachhaltigkeit. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der CO₂ speichert und somit zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen beiträgt. Zudem ist die Holzrahmenbauweise im Vergleich zu Massivbauweisen ressourceneffizienter. Die Bauteile wie z.B. Wände und Decken, können dünner und somit leichter ausgeführt werden als bei Massivbauweise. Dadurch kann bei gleicher Grundfläche und gleichem U-Wert mehr Wohnraum geschaffen werden.
Die Holzrahmenbauweise eignet sich für verschiedene Anwendungen, darunter Einfamilienhäuser, Fertighäuser und Modulbauweisen. Besonders bei Fertighäusern ist sie beliebt, da die vorgefertigten Elemente einfach transportiert und montiert werden können. Auch bei energetischen Sanierungen und Aufstockungen wird sie häufig eingesetzt, da sie durch ihre schlanke Bauweise ein geringes Eigengewicht besitzt und so eine Nachverdichtung eines urbanen Gebietes ressourcenschonend stattfinden kann.
Doch trotz all dieser Vorteile genießen Fertighäuser in der Holzrahmenbauweise oft einen zweifelhaften Ruf. Dies hängt mit den Anfängen des Fertighausbaus ab dem Beginn der 1960er Jahre und den damals geltenden Standards bezüglich der Materialzusammensetzung der Bauteile und des Holzschutzes zusammen (vgl. Fertighaus).
Aber auch neue Holzrahmen-Gebäude stehen in der Kritik. Der Fokus liegt hier auf dem aussteifenden Plattenwerkstoff OSB (oriented strand board), welcher zu hohen Schadstoffeinträgen führen kann. Moderne Gebäude sind sehr luftdicht konstruiert, wodurch Feuchtigkeit aus der Raumluft verstärkt auf die Innenflächen der verwendeten Wandplatten einwirken kann. Dies kann chemische Reaktionen auslösen, bei denen Stoffe wie Formaldehyd, Phenole, Chloranisole und Chlorkresole aus den Platten freigesetzt werden. Zusätzlich kann es zu einer erhöhten Belastung der Luft durch Isocyanate kommen. Eine gute alternative zu OSB-Platten sind beispielsweise ESB-Platten, GFM-Platten oder aber auch Furniersperrhölzer.
Des Weiteren sind die Kosten bei einem möglichen eingetretenen Schaden häufig höher als bei der Massivbauweise. Hierzu gehören vor allem Wasserschäden oder langer Leerstand, bei dem nicht geheizt und gelüftet wird.
Historisch gesehen entwickelte sich die Holzrahmenbauweise aus der Fachwerkbauweise und wurde im 19. Jahrhundert in Nordamerika wiederentdeckt und weiterentwickelt. Heute ist sie besonders in Europa und Nordamerika verbreitet und wird sowohl für Wohnhäuser als auch für größere Bauprojekte genutzt. Ihre Vielseitigkeit und Effizienz machen sie zu einer bevorzugten Wahl im modernen