Klickvinyl

Klickvinyl - Umwelt und Gesundheit

Vinyl-Boden bestehen hauptsächlich aus dem Kunststoff Polyvinylchlorid (PVC). Bei der Klickvariante des PVC können einzelne Planken leicht miteinander verbunden werden, deshalb gilt diese Art als sehr beliebt, um Böden selbst zu verlegen. Seit Anfang der 2010er Jahre hat Klickvinyl, nicht zuletzt wegen der neuen Wortschöpfung, welche nicht direkt an PVC erinnert, ein enormes Marktwachstum erlebt.

Vinylverbindungen sind wichtige Ausgangsprodukte für die Herstellung von Kunststoffen, für PVC wird Vinylchlorid verwendet. PVC gehört zu den an den meist verwendeten und wichtigsten Kunststoffen.

PVC wird durch radikalische Polymerisation von Vinylchlorid produziert. Es ist ein thermoplastischer Kunststoff, welcher eine harte und spröde Substanz besitzt und erst durch den Zusatz größerer Mengen Weichmachern (bis zu 50%) als Bodenbelag verwendet werden kann. Durch den Einsatz der Weichmacher entstehen weichgummiartige Produkte und der Kunststoff wird elastisch und abriebfest.

Früher wurden dabei vorwiegend gesundheitsschädliche Weichmacher eingesetzt, die heutzutage verboten sind. Vor allem in den 80er Jahren enthielten viele PVC-Böden gefährliche Phthalat-haltige Weichmacher, die zu gesundheitsschädlichen Ausdünstungen führten.

Auch heutzutage können noch gesundheitsgefährdende Weichmacher enthalten sein, vor allem wenn die Böden nicht zertifiziert oder nicht in EU produziert worden sind. Moderne Böden von hochwertigen Markenherstellern liegen aber laut Herstellern in den aller meisten Fällen weit unter geforderten Grenzwerten für besorgniserregender Stoffe.

Generell rät die Verbraucherzentrale (bspw. NRW) dennoch von elastischen Bodenbelägen ab.

Die Freisetzung von Weichmachern kann nicht ausgeschlossen werden, die sich dann vor allem im Hausstaub nachweisen lassen und sich negativ auf die menschliche Gesundheit auswirken können. Auch in Öko-Test-Untersuchungen von 2017 schnitten PVC-Böden aufgrund erhöhter Schadstoffbelastungen negativ ab. Von zwölf Produkten wurden dabei beim Test acht als ungenügend bewertet. Nur zwei Bodenbeläge erhielten die Note befriedigend. In den Untersuchungen wurden unter anderem hormonell wirksame Weichmacher wie DINP nachgewiesen und viele andere Verbindungen, die als Ersatzweichmacher deklariert werden, aber bisher nicht auf mögliche Risiken untersucht worden sind. Zudem konnten phosphororganische Verbindungen, die eine Belastung für verschiedene Bereiche in der Umwelt sind, und TBEP, was zu Haut- und Augenreizungen führt, nachgewiesen werden.

Weiterhin wird auch die Umweltwirkung hinterfragt. Von der Produktion über die Nutzung bis hin zur Entsorgung finden große Schadstofffreisetzungen statt. So findet die Herstellung des PVC-Polymer auf Basis von Erdöl statt, wobei unter anderem auch gefährliche Schadstoffe freigesetzt werden können.

Beim Kauf sollte deshalb auf namhafte Siegel geachtet werden (Blauer Engel, natureplus etc.). Diese Siegel verbieten viele Schadstoffe, haben strenge Grenzwerte für ausgasende Substanzen und bemühen sich um einen emissionsarmen und umweltverträglichen Umgang mit Produkten.

Vinylboden gilt als schwer entflammbar, doch bei ausreichend große Zündquellen und ausreichend vorhandenen Sauerstoff kann der Boden auch verbrennen. Dabei entstehen hochgiftige Gase wie z.B. Salzsäuregas, Dioxine oder Furane. Deshalb ist die Entsorgung von PVC-Kunststoffen über Verbrennungsanlagen sehr problematisch, da beim Verbrennen große Mengen an Chlorwasserstoff freigesetzt werden. So werden heutzutage immer wieder neue Ziele für eine Schadstofffreie Entsorgung gesetzt. Recyclingmaßnahmen von Klickvinyl werden vermehrt angewendet. Dabei wird der Kunststoff durch wiederholtes Mahlen zu kleinen Chips umgeformt, die wiederum eingeschmolzen werden und so zu neuen Produkten verarbeitet werden können. Vinylboden ist kein Sondermüll, darf aber nicht im Hausmüll entsorgt werden, sondern muss zum Wertstoffhof gebracht werden, damit er dort geregelt entsorgt wird.

Klickvinyl gilt als nicht verrottbar, deshalb werden in Forschung neue Lösungen gesucht eine Art „Bio-Variante“ des Bodens zu entwickeln.

Allgemeine Vorteile des Klickvinyls gegenüber anderen Böden sind, dass der Boden pflegeleicht, leicht zu verlegen, leise, wasserfest, beständig gegen Säuren und Laugen und preisgünstig ist. Zudem hat der Verbraucher eine große Auswahl an Qualitäten und Designs zur Verfügung.

Nachteile dagegen sind, dass er anfällig für Kratzer ist und ein ebener Grund für das Verlegen notwendig ist. Zudem ist der Einsatz verschiedener Weichmacher in den Böden bedenklich, sodass die Verbraucherzentrale NRW von einem Gebrauch abrät.

Im Zusammenhang mit Fogging fallen Klickvinylböden, wie auch andere Böden aus vergleichbaren Materialien in unseren Untersuchungen immer wieder als möglicher Verursacher auf.

Aufgrund der Umweltwirkungen, den unbekannten Gesundheitsrisiken und der Gefahr des Foggings müssen die meisten Bodenbeläge aus diesem Material vorsorglich kritisch betrachtet werden.

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