Fertighaus, älteres Baujahr

Schadstoffe, Fasern und mikrobielle Prozesse (Asbest, Chloranisole, Formaldehyd, künstliche Mineralfasern, Lindan, PCP, Schimmel, etc.) sind in vielen älteren Fertighäusern ein ernst zu nehmendes Problem.

Auch heute finden wir in Häusern, welche bereits in den 70"er Jahren erbaut wurden meist noch viel zu hohe Schadstoffkonzentrationen.

Beispielsweise gast noch immer Formaldehyd aus den in dieser Zeit verwendeten Spanplatten aus. Besonders belastet ist dabei meist die äußere Spanplatte, da sie aufgrund des Wandaufbaus der Luftfeuchtigkeit besonders ausgesetzt war und somit zum Schutz vor Schimmelbildung und bakteriellen Befall stärker belastet ist. Außerdem ist häufig auch die in dieser Zeit verwendete Mineralwolle mit dieser Substanz belastet (Bindemittel).

Die Schadstoffbelastung kommt bei allen Fertighausherstellern vor, die namhaften Produzenten, wie Okal, Streif, Zenker sind ebenfalls betroffen. Viele Chemikalien halten sich dauerhaft und sind auch noch nach Jahrzehnten vorhanden. Sie beeinträchtigen die Innenräume und die Atemluft. Neben der gesundheitlichen Belastung ergibt sich daraus auch eine deutliche Wertminderung der Immobilie.

Formaldehyd im Haus nach Baujahr

Formaldehyd-Konzentrationen in der Raumluft von Fertighäusern, sortiert nach Baujahr
Quelle: Institut für Angewandte Umweltforschung e.V. www.ifau.org

Bei Holz- bzw. Fertighäusern aus den 1950er bis 1980er Jahren stecken die Schadstoffe oft auch in der Tragkonstruktion. Zudem sind Fertighaus- Konstruktionen besonders anfällig für Wasser- und Feuchteschäden und anfällig für Schimmelbefall.

Sanierungsmöglichkeiten

Nur durch eine umfassende und fachgerechte Untersuchung durch einen unabhängigen Sachverständigen kann geklärt werden, welche Schadstoffe vorhanden sind und in welcher Konzentration sie vorliegen. Es reicht nicht aus, lediglich den Hersteller und das Baujahr des Hauses zu kennen. Nach erfolgter Analyse kann ein Sanierungsplan erstellt werden.

Am besten lässt sich die Innenraumbelastung durch Beseitigung der Quelle beheben, d.h. das Möbelstück, der Teppich oder dergleichen muss entfernt werden. In Fertighäusern der 70er Jahre wurden zu einem großen Teil Spanplatten eingesetzt. Die verwendeten Leime und Klebemittel stellen Formaldehydquellen dar. Ein Austausch der betroffenen, oft auch baustatisch relevanten Bauteile ist aber oft nicht umfassend möglich oder sehr kostenintensiv. Je nach Intensität der Schadstoffbelastung können auch einfachere Methoden die Belastung reduzieren.

Beispiel hierfür wäre ein geeignetes Lüftungskonzept evtl. kombiniert mit Absperrmaßnahmen die eine Abgabe von Schadstoffen in die Innenräume reduzieren. Angeboten werden hierfür spezielle Folien und Sperrlacke. Diese Lackschichten sind ausreichend dampfdicht, um das leichtflüchtige Formaldehydgas nicht in den Raum treten zu lassen. Zu beachten ist jedoch, dass diese Maßnahmen das Raumklima negativ beeinflussen können und Bewegungen in der Gebäudehülle die Sperrschichten undicht werden lassen können.

Gute Erfahrungen wurden auch mit dem Einbringen eines speziellen Schafwollvlieses hinter einer raumseitigen Beplankung gemacht. An der Oberfläche der Wollfasern wird Formaldehyd chemisch gebunden und in unschädliche Substanzen umgewandelt. Im Kontakt mit der Raumluft (z.B. auf abgehängten Decken in Wandhalterungen) kann dieses Schafwollprodukt Formaldehyd aus Innenräumen beseitigen. Der Handel bietet auch Ausbauplatten an, die mit dem Wirkstoff Keratin beschichtet sind. Dieser Wirkstoff, der auch in Schafwolle vorkommt, wirkt aktiv gegen Formaldehyd und andere Schadstoffe.

Ebenfalls gute Erfahrungen wurde mit dem Begasen durch Ammoniak gemacht. Dieses Verfahren ist u. U. das preiswerteste und gilt als sehr effektiv. Ausgeführt wird es von wenigen Spezialisten.

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