Widerstandsverfahren (Feuchtemessung)

Widerstandsverfahren (Feuchtemessung)

Das Widerstandsverfahren ist eine häufig angewendete Methode zur Bestimmung von Bauteilfeuchte.

Durch die Aufnahme von Wasser verändert sich die elektrische Leitfähigkeit des Baustoffes. Je mehr Wasser ein Baustoff aufgenommen hat, desto besser wird die elektrische Leitfähigkeit und umso geringer wird der elektrische Widerstand. Somit kann man über eine Messung des Widerstandes grundsätzlich Rückschlüsse auf die Bauteilfeuchte ziehen.

Besonders geeignet ist diese Methode für Holzbauteile. Holz ist hygroskopisch. Es kann also auch ohne direkte Befeuchtung (z. B. durch Regen oder Rohrbruch) Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und abgeben. Man spricht vom Quellen und Schwinden des Holzes. In Abhängigkeit der umgebenen Lufttemperatur und der relativen Luftfeuchte stellt sich eine Ausgleichsfeuchte ein.

Die Einlagerung von Feuchte geschieht in zwei Phasen. Zuerst als gebundenes Wasser in den Zellen selbst, bis die Zellen kein Wasser mehr aufnehmen können. An diesem Punkt spricht man von der Fasersättigung. Je nach Holzsorte stellt sich die Fasersättigung etwa zwischen 23 und 35 Masseprozent ein. Danach lagert sich die Feuchtigkeit als freies Wasser in den Zellzwischenräumen ab.

Für eine aussagekräftige Messung der Holzfeuchte mittels Widerstandsverfahren, welche immer quer zur Faser erfolgen muss, sollte das Holz nicht ganz trocken sein, da sich der Widerstand dann schon bei geringer Wasseraufnahme stark verändern kann, und das Holz sollte auch nicht total durchnässt sein, weil sich der Widerstand oberhalb der Fasersättigung nur noch wenig verändert. Verlässliche Messergebnisse erhält man daher in einem Feuchtebereich zwischen 6 und 35 Masseprozent. In diesem Bereich haben wir einen sehr proportionalen Verlauf von Feuchte und elektrischem Widerstand. die Messung muss dabei immer in der Tiefe erfolgen, um den Einfluss von Oberflächenbeschichtungen und Holzschutzmitteln auf das Messergebnis ausschließen zu können.

Bei der Messung von mineralischen Baustoffen hat nicht nur die Feuchtigkeit einen Einfluss auf den elektrischen Widerstand. Beispielsweise hat die Einlagerung von Salzen, wie sie bei Feuchteschäden an erdberührendem Mauerwerk häufig vorkommen, einen starken Einfluss auf die Messung. Salze können z. B. durch die landwirtschaftliche Nutzung (düngen) oder in Form von Streusalz in das Erdreich eindringen. Ist genügend Feuchtigkeit im Boden, liegen diese Salze in gelöster Form vor. Dringt dieses salzhaltige Wasser nun ins Mauerwerk ein, werden auch diese in das Mauerwerk transportiert. Die Feuchtigkeit verdunstet an der Innenseite des Mauerwerks. Dabei bleiben die Salze auf der Oberfläche zurück und kristallisieren dort aus. Durch diese Salzablagerungen vermindert sich der elektrische Widerstand stark, sodass kein Zusammenhang mit der tatsächlichen Bauteilfeuchte mehr hergestellt werden kann. In diesem Fall sind Messungen mittels Darr-Methode vorzuziehen.

Mit dem Widerstandsverfahren wird stets der geringste Widerstand im Untersuchungsmaterial gemessen. Hat man eine mehrere Farbschichten auf Tapete auf Leim auf Feinputz auf Grobputz auf Mauerwerk und sticht die Sonde bis zum Mauerwerk durch wird der Messwert aus völlig unbekannter Quelle angezeigt und ist nicht verwertbar.

Auch bei der Messung der Feuchte in der Estrichdämmschicht mittels Sonden, welche in die Trennfuge zum Mauerwerk hin eingeschoben werden, ist große Vorsicht geboten. Trifft die Sonde auf Metall wird der Wert als nass angezeigt. Wird die Dämmschicht als trocken gemessen betrifft das - wenn überhaupt - nur die Stelle an der gemessen wurde. Ein zuverlässiger Rückschluss auf Wassereinlagerungen in der Raummitte ist damit nicht möglich.

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