Der Taupunkt

Was versteht man unter dem Taupunkt?

Luft ist in der Lage Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf (farb- und geruchloses Gas, gasförmiges Wasser) aufzunehmen. Diese Fähigkeit ist jedoch begrenzt und hängt von mehreren Faktoren ab.

Der wichtigste Faktor ist die Temperatur der Luft. Je wärmer die Luft ist, desto höher ist grundsätzlich die Aufnahmefähigkeit von Feuchtigkeit. Die sogenannte relative Luftfeuchtigkeit gibt den Sättigungsgehalt von Feuchtigkeit in Prozent an. Dies bedeutet, dass bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 100% die maximale Aufnahmefähigkeit erreicht ist. Bei einer weiteren Erhöhung der Luftfeuchtigkeit wird das Überschüssige Wasser von der gasförmigen in die flüssige Form übergehen. In diesem Moment ist der sogenannte Taupunkt erreicht, die Feuchtigkeit kondensiert.

Der Taupunkt verschiebt sich bei konstantem Luftdruck in Abhängigkeit der Temperatur nach oben oder unten. Oft wird beim Vergleichen der Luftfeuchtigkeit, zwischen Innen- und Außenluft, jedoch der Fehler gemacht, sich ausschließlich an der relativen Luftfeuchtigkeit zu orientieren und die Temperatur außer Acht zu lassen. Eine Aussage über den tatsächlichen Wassergehalt in der Luft liefert nur die sogenannte absolute Luftfeuchtigkeit, sie gibt den Wassergehalt in Gramm pro Kubikmeter [g/m ] oder Gramm pro Kilogramm [g/kg] an. Die absolute Luftfeuchtigkeit lässt sich rechnerisch aus der Temperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit ermitteln.

So kann Luft bei einer Temperatur von 20 C und einem normalen Luftdruck von 1013,25 hPa (hekto Pascal) maximal 17,25 g/m ; Wasser aufnehmen, was einer relativen Luftfeuchte von 100% und dem Erreichen des Taupunktes entspricht. Bei einer gemessenen relativen Luftfeuchtigkeit von 50% enthält 20 °C warme Luft also rund 8,6 g/m Wasser.

Bei welchem Klima entsteht Schimmel?

Schimmelbildung wird schon ab einer 2-3 Tage andauernden relativen Luftfeuchtigkeit von 70% - 75% begünstigt. Man könnte also denken, bei einem gemessenen Wert von 50% besteht keine Schimmelgefahr.

Dies kann jedoch ein Trugschluss sein.

Aufgrund von Baumängeln einer falschen oder fehlenden Dämmung oder einer schlecht konzipierten Heizungsanlage können die Oberlfächentemperaturen gerade an den Außenwänden wesentlich niedriger sein.

Nimmt man als Beispiel an, die im Innenraum gemessene Wandtemperatur beträgt 10 °C heißt das, die Raumluft kühlt im Nahbereich der Außenwand auf 10 °C ab. Die Aufnahmefähigkeit von Feuchtigkeit beträgt in diesem Fall nur noch 9,4 g/m³. Ins Verhältnis gesetzt bedeutet das, enthält 1 m³ Luft bei 10 °C eine Wassermenge von 9,4 g dann beträgt die relative Luftfeuchtigkeit 100%, der Taupunkt wäre also erreicht. Bleibt man nun bei dem Beispiel von einer absoluten Luftfeuchtigkeit von 8,6 g/m³ bei 20 °C = 50% relative Luftfeuchtigkeit, so ergibt sich bei gleicher Wassermenge (8,6 g/m³) aber einer Temperatur von 10 °C eine relative Luftfeuchtigkeit von rund 90% (9,4g=100% ; 8,6g=91,4%) im direkten Außenwandbereich.

Es besteht also eine hohe Schimmelgefahr, obwohl der Taupunkt noch nicht erreicht ist. Ziel muss es deshalb sein, den Taupunkt so weit wie möglich von der innenliegenden Wandoberfläche nach außen hin zu bekommen.

Eine verstärkte Schimmelgefahr besteht bei ...

Beispielsweise sind große Schranksysteme, die zu nahe an Außenwänden stehen, in älteren Häusern als kritisch anzusehen, da sie quasi wie eine schlechte Innendämmung den Taupunkt nach Innen verlagern.

Kritische Stellen in Wohnräumen sind weiterhin Fensterbereiche oder baulich, geometrisch oder konstruktiv bedingte Wärmebrücken (Gebäudeteile der Außenhaut mit hoher Wärmeleitfähigkeit). An diesen Flächen kann es verstärkt zur Kondensatbildung kommen, da durch die niedrigeren Oberflächentemperaturen der Taupunkt schnell erreicht ist.

Ungünstig ist es aber, ältere Fenster durch solche mit höherem Dämmwert zu ersetzen, ohne eine fachgerechte Fassadendämmung anzubringen. War nämlich bei den älteren Fenstern die niedrigste Oberflächentemperatur eines Raumes an der Fensterfläche zu messen, wird diese nach Austausch der Fenster im Wandbereich liegen. Massive Bauschäden einschließlich Schimmelbildung können die Folge sein

Wie kann das Schimmelrisiko gemindert werden?

Günstigere bauphysikalische Werte bezüglich des Taupunktes können auch durch eine Anpassung des Heizsystems erreicht werden. Als Beispiel sei die Randleistenheizung genannt, die durch ihr Funktionsprinzip die Wandoberfläche erwärmt und so für eine gleichmäßig verteilte Raumtemperatur sorgt.

Die Dämmung spielt im Zusammenhang mit dem Taupunkt und damit auch der Schimmelgefahr eine sehr wichtige Rolle. Durch eine fachgerechte Außendämmung wird der Taupunkt nach außen verlegt, da die Wand nicht so stark auskühlt. Eine Innendämmung hingegen ist eher kritisch zu betrachten, da der Taupunkt nach Innen verlagert wird. Er liegt dann irgendwo zwischen Dämmschicht und Außenwand. Es muss in diesem Fall verhindert werden, dass das Dämmmaterial mit der dampfhaltigen Raumluft in Verbindung kommt, da sonst die Feuchtigkeit den Dämmstoff durchdringt und es zwischen Dämmschicht und Außenwand zur Kondensatbildung kommen würde (Herstellerangaben genau beachten!).

Ein daraus folgender Schimmelbefall wird i. d. R. lange nicht bemerkt, da er sich nicht sichtbar zwischen den Bauteilschichten oder im Dämmstoff selbst ausbilden kann.

Für den Laien sind die sehr sensiblen bauphysikalischen Abhängigkeiten meist schwer überschaubar. Hinzu kommt, dass auch im Handel Messgeräte angeboten werden, deren Messgenauigkeit gering ist, bzw. deren Messwerte ohne die nötige Sachkenntnis falsch interpretiert werden können.

Umso wichtiger ist die Begutachtung durch einen Hersteller unabhängigen Fachmann, der mit professionellem Equipment und aufgrund seiner Erfahrung die ermittelten Werte in ihrer Gesamtheit beurteilen kann. Er ist in der Lage, Lösungen aufzuzeigen die den Verhältnismäßigkeiten zwischen Kosten, Aufwand und Nutzen entsprechen.

Die taupunktgesteuerte Lüftung

Will man Räume über die Außenluft trocknen oder sie vor Feuchte, Moder und Schimmel schützen empfiehl sich der Einbau einer taupunktgesteuerten Lüftung. Gerne planen wir diese für Sie. Fordern Sie Ihr kostenloses und unverbindliches Angebot an.

Tappeser GmbH - Hauptstraße 32 - 69198 Schriesheim - +49 (0)6220-32793-0 - info@tappeser.de

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