Schimmel in Fahrzeugen

Ursachen für Geruch, Feuchte und Schimmel im Fahrzeug

Feuchtigkeit und Schimmel im Auto sind in der Regel mit viel Ärger, Aufwand und Kosten verbunden.

Zum einen kann die Quellensuche sehr aufwändig sein, zum anderen ist es oft schwierig die Ursache ohne teure Maßnahmen abzustellen.

Sowohl im Fahrerraum als auch im Kofferraum kann sich Wasser sammeln, welches von außen eindringt und dort erst einmal längere Zeit unbemerkt bleibt. Gerade im Kofferraum kommt es vor, dass das Problem erst nach Monaten durch einen Modergeruch ("Kartoffelkellergeruch") sichtbar wird, da sich das Wasser in verdeckten Bereichen in den Kotflügeln oder in der Vertiefung für das Ersatzrad oder das Bordwerkzeug sammeln kann.

Schimmel bildet sich nie unter Wasser, sondern dort, wo über längere Zeit ausreichend Feuchte und Nahrung vorhanden sind. Da dieser bezüglich der Nährstoffe nur wenig Ansprüche stellt und die Sporen überall vorhanden sind, kann er nahezu überall gedeihen.

Als Ursache kommen versehentlich offen gelassene Fenster oder auch ein offenstehendes Cabriodach, verstopfte Abflüsse, verschobene, geknickte oder poröse Dichtungen, nicht ausreichend behobene Unfallschäden, Risse im Randbereich der Fenster, ausgelaufene Flüssigkeitsbehälter, vergessene Lebensmittel und einiges mehr in Frage.

Die Ursachensuche bei nassem Fahrzeug

Die Suche nach der Ursache für einen Schimmelbefall ist oft mit viel Aufwand verbunden. Scheiden einfache Auslöser wie ausgelaufene Flaschen, offenstehende Fenster etc. aus hilft in vielen Fällen der Gartenschlauch. Während sich ein (kleiner, schlanker, beweglicher) Beobachter im Fahrzeug aufhält, nässt ein Helfer das Fahrzeug von außen mit dem Gartenschlauch von allen Seiten gründlich über längere Zeit ein. Wichtig zu wissen ist, dass die Eintrittsstelle oft weit von der Austrittsstelle entfernt sein kann und man einige Geduld und eine längere Beregnung benötigt, um einen Zusammenhang herstellen zu können. Der Schlauch sollte daher nicht wild über dem Fahrzeug hin und her geschwenkt werden, sondern sehr langsam über die kritischen Stellen (Dichtungen, Bauteilanschlüsse, Abflüsse, Radkästen etc.) wandern.

Weiterhelfen kann auch ein Datenlogging verbunden mit der Wetterbeobachtung und dem Fahrverhalten. Steigen die Feuchtewerte nach einer Regenfahrt an, aber nicht während das Auto im Regen still steht, ist dies ein Hinweis, wo sich die Schadensursache befinden kann. Es lohnt sich auch, in Begleitung durch den Regen zu fahren. Möglicherweise kann ein aufmerksamer Beobachter die Eintrittsstelle während der Fahrt identifizieren. Wer allein auf die Suche gehen will, nutzt einfach die Autowaschanlage. Hier muss man sich nicht auf den Verkehr konzentrieren und kann selbst nach Eintrittsstellen auf die Suche gehen.

Auch das Klima kann eine wichtige Rolle spielen. Es kommt vor, dass das Wasser nur in der Schmelzphase von Eis und Schnee in das Auto eindringt, da in dieser Zeit Materialien spröde werden und schrumpfen können und der dünne Wasserfilm auf der Oberfläche Materialien unterwandern kann, was Wassertropfen - wenn überhaupt- nur in geringem Maße können.

Grundsätzlich können - was aber in unseren Breiten eher in Lkws, Bussen und Campingmobilen relevant ist - auch die Kondensation von feuchtwarmer Luft an den Außenwänden eine Rolle spielen. Wird im Fahrzeug "gelebt" erhöht sich automatisch die Luftfeuchte. Kann diese nicht schnell und in ausreichender Menge abgelüftet werden, kondensiert diese aus. Dies geschieht vorzugsweise in Bereichen, in denen kaum Wärme hinkommt und die Luft kaum ausgetauscht wird.

Behebung des Schadens

Grundsätzlich muss die Behebung des Schadens in zwei Bereiche geteilt werden. Steht die Ursache fest, muss das Fahrzeug schnell und effektiv getrocknet werden.

Freies Wasser kann mit einem Wasserstaubsauger oder mit Lappen aufgenommen werden. Anschließend sollte die Trocknung so schnell wie möglich beginnen und so schnell wie möglich wieder abgeschlossen sein. Denn neben der mikrobiellen Problematik besteht auch immer die Gefahr der Materialzerstörung durch Korrosion (Rost). Zwei Parameter sind hierfür entscheidend. Dies ist zum einen eine möglichst trockene Umgebungsluft und zum anderen eine möglichst hohe Wärme. Beides lässt sich am einfachsten in einer Trockenkammer einer Lackiererei erreichen. Diese stellen oftmals ihre Trockenkammern für solche Zwecke über das Wochenende für wenig Geld zur Verfügung, wenn diese gerade nicht genutzt werden.

Andernfalls sollte im luftdicht verschlossenen Auto ein Trockner aufgestellt werden. Die besten Erfahrungen haben wir mit kleinen Absorptionstrocknern mit Wasserabscheidern und gleichzeitiger Ionisation gemacht. Diese gibt es bereits für unter € 250,-- zu kaufen und können auch im Haus gute Dienste leisten. Absorptionstrockner können auch bei sehr niedrigen Temperaturen noch gute Erfolge erzielen, während Kondensationstrockner erst ab höheren Temperaturen von mind. 20 °C einen akzeptablen Wirkungsgrad erzielen. Die gleichzeitige Ionisation mindert während der Trocknung das Risiko der Schimmel- und Geruchsbildung. Sollten Sie innerhalb des Fahrzeugs zusätzliche Wärmequellen einsetzen wollen, denken Sie an die Brandgefahr. Heiße Oberflächen und eine zu große Nähe der Warmluftöffnung zu einer Oberfläche können zu einer Entzündung führen.

Geruchsbekämpfung

Der schnellste Weg, nach der Beseitigung der Ursache, ist die Ozonierung. Diese birgt aber die Gefahr unkontrollierbarer Nebenwirkungen. Es können neue Gerüche entstehen, welche anschließend nicht mehr entfernt werden können und es können Materialien korrodieren und spröde werden. Wichtig ist daher, dass das Fahrzeug so trocken wie nur möglich ist.

Die Ionisation dauert deutlich länger. Benötigt die Ozonierung (mit Stand- und Lüftungszeit) nur wenige Stunden, dauert es bei der Ionisation einige Tage bis Wochen, bis sich der gewünschte Erfolg einstellt. Dafür konnten wir bisher keinerlei Nebenwirkungen feststellen und bevorzugen das Verfahren daher im Allgemeinen. Bei der Ionisation kann das Auto zwischendurch auch immer wieder genutzt werden, was bei der Ozonierung nicht möglich ist.

Ebenso kann man zur Geruchsbekämpfung auch Singulettsauerstoff einsetzen. In Fahrzeugen haben wir bisher keine Erfahrung damit gemacht und setzen das Verfahren nur in Einzelfällen in größeren Räumen ein.

Eine weitere Alternative stellt - wie bei allen Geruchsproblemen - die Arbeit mit Bakterien dar. Diese können sehr erfolgreich Gerüche bekämpfen und Schadstoffe abbauen. Ist ihre Arbeit erledigt sterben sie ab und können weggewischt oder abgesaugt werden.

Bei allen Verfahren gilt, dass man einige Erfahrung oder eine gewisse Abenteuerlust haben sollte und bezüglich der Effektivität und Geschwindigkeit der einzelnen Verfahren keine Versprechungen gemacht werden können. Das Verfahren, das stets das Beste ist, gibt es nicht. Haben Sie es mit einem wertvollen Fahrzeug zu tun, sollten Sie die Arbeit besser von einem Fachmann durchführen lassen. Gerne helfen wir Ihnen weiter.

Prävention (Vorbeugung)

An erster Stelle steht grundsätzlich die regelmäßige Sichtkontrolle und natürlich ist ein Fahrzeug in einer Garage oder unter einem Dach immer besser vor Schäden geschützt, als wenn dieses dauerhaft im Freien geparkt wird.

Zusätzlich kann ein billiger batteriebetriebener Datenlogger mit Alarmfunktion sehr hilfreich sein. Hat dieser einen abgesetzten Fühler, kann man diesen an die kritischste Stelle legen und den Logger so im Fahrgastraum anbringen, dass der Alarm gut hörbar ist. Reicht die Batteriespannung und wird das Auto regelmäßig genutzt, bekommt man auf diese Art rechtzeitig Bescheid, wenn ein Problem auftritt. Wichtig ist, dass der Feuchtefühler so angebracht wird, dass er bei einem Problem nicht sofort im Wasser hängt, sondern auf die Luftfeuchtigkeit reagieren kann, denn mancher Fühler geht kaputt, wenn er längere Zeit unter Wasser ist.

Ein weiteres bewährtes Hilfsmittel sind Textilsäcke, welche mit Silikagel gefüllt sind. Dieses Gel kann große Mengen Feuchtigkeit aufnehmen und ist im Backofen mehrfach regenerierbar. Durch den Farbumschlag des Gels ist dabei gut ersichtlich, ob es noch Aufnahmekapazität hat oder ausgetauscht bzw. regeneriert werden sollte.

Tappeser GmbH - Hauptstraße 32 - 69198 Schriesheim - +49 (0)6220-32793-0 - info@tappeser.de

Diese Website benutzt Cookies, um Ihnen das beste Erlebnis zu ermöglichen. Technisch notwendige Cookies können nicht abgestellt werden.

Geben Sie uns die Einwilligung alle von uns genutzten Cookies einzusetzen führen wir eine interne und anonymisierte Auswertung der Nutzung der Webseite durch, ohne die Daten daraus an Dritte weiterzugeben. Weiterführende Informationen und die Möglichkeit einzelne Cookies abzuschalten erhalten Sie hier.

Bitte aktualisieren Sie diese Seite nach Ihrem Einverständnis, damit diese vollständig angezeigt wird.

Einstellungen