Propionsäure
Propionsäure
Propionsäure ist eine farblose, unangenehm stechend riechende Flüssigkeit. Es gehört zur Gruppe der Carbonsäuren und wird heute technisch durch die Oxidation von Propionaldehyd hergestellt.
Da Propionsäure mit ihren Salzen (Propionate) mikrobielles Wachstum unterdrücken kann wird sie, z. B. in der Lebensmittelindustrie als Konservierungsmittel eingesetzt, zur Herstellung von Kunststoffen und als Lösungsmittel für Lacke und Farben, als Tierfutterkonservierung, zur Arzneimittelherstellung und als Ausgangsstoff für Herbizide/Fungizide, Duft- und Aromastoffe.
Propionsäure kommt natürlich in Teeblättern, Spanischem Pfeffer, Anis, Chrysanthemen, Himbeeren, Kakao, Ginseng, dem Kampferbaum, Orangenpflanzen, den Früchten des Ginkgobaums, Kudzu und der Sojabohne, in Echtem Süßholz, in Rosellen, in Echtem Lorbeer, in Tomaten, den Blättern der Weißen Maulbeere und Tabak, Avocados sowie Basilikum- und Pelargonienöl vor.
Im Dickdarm gibt es Bakterien, die Propionsäure bilden können und es ist u. A. neben Buttersäure und Schwefelwasserstoff Verursacher für Mund- und Schweißgeruch. Sie kann auch in der Milch, im Urin und im Pansen der Kuh in hohen Konzentrationen gefunden werden und kommt ebenso bei der Käseherstellung und in ätherischen Ölen vor. Sie trägt auch zum Geruch von geröstetem Kaffee bei.
Aufgrund von krebsähnlicher Veränderung des Vormagens bei Ratten wurde 1988 Propionsäure verboten und kurz danach mit Grenzwerten und Ausschlüssen, wie z. B. bei Bio-Produkten wieder erlaubt.
Propionsäure hat eine starke antimikrobielle Wirkung. Sie wirkt sowohl bakterizid, wie auch bakteriostatisch und hat eine fungizide und fungistatische Wirkung.
Propionsäure wird hauptsächlich über die Atemwege aufgenommen und kann Reizungen bei eingeschränkter Resorptionsfunktion der Lunge verursachen. Hochkonzentriert kann Propionsäure die Haut bei Kontakt verätzen und Augenschäden verursachen. Von dem Stoff gehen in höheren Konzentrationen akute oder chronische Gesundheitsgefahren aus, wobei er in sehr geringen Konzentrationen auch im medizinischen Bereich zur Anwendung kommt..
Die menschliche Leber kann ca. 4,5 g Propionsäure pro Stunde verstoffwechseln.