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Dichlofluanid

Dichlofluanid

Dichlofluanid ist ein weißes bis hellbeiges Pulver oder kristalliner Feststoff, mit einem leicht stechend, chlorartigen Geruch und eine organische Schwefelverbindung aus der Gruppe der Fungizide (Schädlingsbekämpfungsmittel).

Es ist in Wasser nur gering löslich, zeigt jedoch eine gute Löslichkeit in organischen Lösungsmitteln wie Aceton oder Methanol. Unter trockenen Bedingungen ist die Substanz relativ stabil, reagiert jedoch empfindlich auf Feuchtigkeit, Licht und Wärme. Bei Kontakt mit Wasser oder erhöhter Luftfeuchtigkeit kann Dichlofluanid chemisch zersetzt werden – insbesondere unter alkalischen Bedingungen –, wobei unter anderem das Abbauprodukt Dimethylsulfamid (DMSA) entsteht, welches deutlich flüchtiger und wasserlöslicher ist und sich in Innenräumen anreichern kann.

In belasteten Materialien wie alten Holzschutzmitteln kann Dichlofluanid über längere Zeiträume ausgasen, was zur kontinuierlichen Belastung der Raumluft und des Hausstaubs führen kann.

Verwendet wurde es früher, von ca. 1960 bis 1983, hauptsächlich als Holzschutzmittel, welche auf tragende und nicht tragende Holzkonstruktionen aufgebracht wurden, wie z. B. Dachstühle, Deckenbalken, Wandverkleidungen, aber auch in Farben, Lacken und Holzlasuren im Innenbereich.

In dieser Zeit war Dichlofluanid ein häufiger Bestandteil von holzschützenden Produkten, oft in Kombination mit anderen Wirkstoffen wie Pentachlorphenol (PCP) oder Lindan. Es kam des Weiteren in der Landwirtschaft als Pflanzenschutzmittel gegen Pilzbefall zum Einsatz, z. B. bei Obst, Gemüse, Weinreben. Heute ist es in Deutschland nur noch eingeschränkt zugelassen oder verboten - insbesondere im Baubereich.

Im Innenraum kann Dichlofluanid aus belasteten Holzschutzmitteln ausgasen und zur Belastung der Raumluft führen. Mögliche gesundheitliche Auswirkungen sind beispielsweise Reizungen der Atemwege, Haut und Augen. In höheren Konzentrationen kann es auch zu allergischen Reaktionen und Schleimhautreizungen führen und steht im Verdacht bei längerfristiger Exposition krebserzeugend zu sein (Tierversuche).

Summenformel

C₉H₁₁ClFN₂O₂S₂

Alternative Bezeichnungen

- N-(Dichlorfluormethylthio)-N′,N′-dimethyl-N-phenylsulfamid (IUPAC)
-1,1-Dichlor-N-[(dimethylamino)sulfonyl]-1-fluor-N-phenyl-methansulfenamid
- N-(Dichlorfluormethylthio)-N′,N′-dimethyl-N-phenylsulfonyl-diamid
- N-(Dichlorfluormethylthio)-N′,N′-dimethyl-N-phenylsulfamid
- Euparen

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