Diffusion
Diffusion
Die Diffusionsfähigkeit eines Baustoffes oder eines Einrichtungsgegenstandes ist ein wichtiges Maß, wenn es um die Erhaltung der Schimmelfreiheit einer Immobilie geht. Je schneller und je mehr Wasser in das Material eindiffundieren und anschließend wieder abtrocknen kann, desto ausgeglichener ist das Raumklima.
Früher ging man davon aus, dass alle Bauteile möglichst hundertprozentig gegen eindringende Feuchtigkeit geschützt werden müssen. Heute weiß man, dass die kontrollierte Befeuchtung deutlich besser ist.
Eine dampfdiffusionsdichte Bauweise ähnelt einer riesigen Plastiktüte. Das unweigerlich auftretende Kondenswasser im Raum kondensiert hierbei innen an den Oberflächen aus. Dieses kann dann in Verbindung mit ein Wenig Staub zu einem größeren Schimmelbefall führen. Ist die sperrende Schicht durch eine mangelhafte Klebstelle oder einen Riss undicht dringt feuchtwarme Luft in die Konstruktion, kondensiert dort aus und lässt diese von innen heraus schimmeln und faulen.
Die Feuchtepufferung
Jeder Mensch gibt alleine durch seine Anwesenheit Wasser in Form von Dampf ab. Betätigt er sich körperlich steigt die Verdunstungsleistung erheblich. Hinzugerechnet werden muss der Wasserdampf vom Kochen, Bügeln, Duschen, Baden, von den Haustieren (Aquarien!), großen Pflanzen, etc. Für einen Vier-Personen-Haushalt veranschlagt man durchschnittlich 10 - 12 Liter Wasserdampf pro Tag, die irgendwo hin müssen.
Entspricht die Wohnung den heutigen Wärmedämmstandards und wird nicht ständig quergelüftet, so benötigt man unbedingt Feuchtepuffer welche die Spitzenfeuchtewerte schnell aufnehmen und langsam zeitversetzt wieder abgeben können.
Grundsätzlich kann jedes natürliche Material Feuchte aufnehmen. Während massives Holz dies sehr langsam macht können z. B. Lehm und Kalk dieses sehr schnell. Insbesondere reiner(!) Kalk hat sich daher als Feuchtepuffer bewährt, da er zusätzlich noch lange alkalisch ist und somit das Schimmelwachstum auch in kritischen Bereichen über lange Zeit unterbinden kann.
Der Dampfdruckwiderstand
Jedes Material setzt dem Dampfdruck einen unterschiedlichen Widerstand entgegen. Gemessen wird er im Vergleich zu einer 100 cm starken Luftschicht. Seine Einheit ist da .
Je kleiner die Zahl ist, desto weniger Widerstand wird entgegengesetzt und desto schneller dringt der Dampf durch das Material. 100 gelten als dampfdicht und werden als Dampfsperre bezeichnet. Dampfbremsen verzögern die Durchdringung, ohne sie zu unterbinden. Sogenannte intelligente Dampfbremsen tun dies temperaturabhängig. Somit kann das im Winter durch Schwach- und Fehlstellen in die (Dach-)konstruktion eindringende Kondensat im Sommer wieder abtrocknen, was das Bauschadensfreiheitspotential deutlich erhöht.