Ausgleichsfeuchte
Die Ausgleichsfeuchte
Die Ausgleichsfeuchte beschreibt die Feuchte, welche ein Gegenstand annimmt, wenn er über längere Zeit bei konstanter Temperatur und konstanter relativer Feuchte gelagert wird.
Materialien welche Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen können (wie z. B. Holz, Textilien, Pappe, Papier, Leder) nehmen aufgrund ihrer winzigen Hohlräume im Lauf der Zeit einen bestimmten Feuchtegehalt an, der von der relativen Luftfeuchtigkeit, der Temperatur und dem Luftdruck der Umgebungsluft abhängt.
Der Wasserdampfpartialdruck sorgt dafür, dass sich der Wassergehalt der Materialien dem der Luft permanent angleicht. Die Geschwindigkeit dieses Prozesses hängt unter Anderem auch von der Art des Materialaufbaus, der Anzahl und der Verteilung von Hohlräumen darin ab. Dieser Ausgleich erfolgt in der Regel in den ersten äußeren ein bis zwei Zentimetern des Materials.
Bezüglich der Sorption (dem Feuchteaufnahmevermögen) hat der Lehm die besten Werte. Eine Fläche von einem Quadratmeter, welche eine Stärke von 15 mm hat kann binnen 48 Stunden bis zu 250 g. Wasser aufnehmen. An zweiter Stelle steht das unbehandelte Holz, wobei es hier erhebliche Unterschiede zwischen den Holzarten und deren Oberflächenbehandlung gibt. An dritter Stelle steht der Kalk- bzw. der Kalk-Zementputz. Er schneidet deutlich besser ab, als der Gipsputz. Grundsätzlich wirken alle natürlichen, porigen Materialien feuchteausgleichend, da sie Feuchtespitzen abpuffern und verzögert wieder an die Raumluft abgeben können.
Die DIN 4108-4 nennt den praktischen Feuchtegehalt für eine Vielzahl von Baustoffen, wie z. B.:
- Ziegel: 1,5 Vol.-%
- Beton: 15 Vol.-%
- Holz: 15 Masse-%
- Porenbeton: 4,5 Masse-%
- Gips: 2 Masse-%